21. & 22.06.2015 (Langfassung) - Der Ritt nach und durch Russland über Murmansk nach Sankt Petersburg :-)

Matthias 12:00 Uhr 21.06.

Wildcamping endete als kulinarische Nacht im Wald mit mehreren Teams. Peter der Koch hat uns sofort zu sich gebeten und gefragt ob wir mit essen möchten und ob wir auch etwas beisteuern können. Wir haben sofort zugestimmt und konnten mit Tomaten, Gurke, frischem Brot, Schnitzelfleisch sowie Bier und Rotwein dienen.

Wir hatten ja noch 2 Flaschen 2011er Madiran, aber leider nur Senfgläser. Peter öffnete einer seiner Kochkisten und zauberte 2 große Rotweingläser heraus.

Bilder sind schon im Blog von Gestern eingetellt :-)

Das war Endstand, die Flasche wurde fachmännisch entkorkt auf seiner Volvo Motorhaube mit Brot Käse drapiert. Es fehlte nur noch der Dekanter. Als Vorspeise gab es gemischten Salat zauberhaft gewürzt von Peter. Der Hauptgang bestand aus Hack, Gemüse, Paprika und Schnitzelfleisch und Nudeln in einer Feuerfesten gusseisernen Auflaufform auf dem offenen Feuer.

Als Nachtisch gab es von den Rallyeboys (das Team mit den beiden alten S-Klassen) für jeden eine kleine Falsche Jägermeister (Unsere Jägermeisterreserve besteht noch aus 2 großen Flaschen Jägermeister).Also brauchten wir unseren Kostbaren Flaschen nicht anbrechen.

Thomas: Die Prioritäten lagen auf jeden Fall genau richtig ;-) Wir hatten am nächsten Morgen zum Frühstück kein Brot mehr und wir mussten Jägermeister über die Grenze nach Russland schmuggeln ! :-)

Wir haben uns dann die beiden bunten S-Klassen mal genau angeschaut. Das Handschuhfach ist umgebaut worden zu einer Aluminiumsteckkonsole für USB und normale Steckdosen mit roter Frontbeleuchtung. Auf dem Dach goldene 20 Liter Kanister. Ein Blick in den Kofferraum zeigte eine Bassrolle und es lag ein Skateboard drin, hier wurde auf die wichtigen Dinge wertgelegt. Aber sehr geiler Sound in dem Auto, den wir genießen durften, da der eine Kollege der Rallyeboys Geburtstag hatte und somit eine kleine spontane Feier anstand mit selbstgebackenen Kuchen.

Eins habe ich noch vergessen, in unserer Nähe gab es eine öffentliche Sauna und Kollegen von Peter wollten da noch unbedingt hin. Ich glaube, es konnte eigentlich gar keiner mehr fahren. Aber es fand sich ein Opfer und Peters Volvo musste herhalten, was er glaube ich später bereut hat. Denn die Kollegen haben bei der Abfahrt einen etwas größeren Stein auf dem Weg übersehen, es gab einen fürchterlichen Knall und sie sind weggefahren. Es war jetzt nur die Frage, wo das Auto beschädigt war, vorn oder hinten. Letzteres war der Fall, alles ok. Irgendwann sind dann alle nach und nach schlafen gegangen.

Thomas: Die Sache mit dem Volvo war echt praktisch zum lästern ;-) Irgendwie sickerte durch, dass das Auto bei unserer Tauschaktion, die wir in jedem Land machen sollen, wohl gegen ein Wasserflugzeug getauscht werden sollte :-) Wir fanden die Idee im Gegensatz zu Peter auf jden Fall sehr gut und meinten: A: Dass sie ja noch mal 2 runden über den Zelplatz drehen könnten, bevor sie nach Hause fliegen und B: das wir noch Platz für einen Smutje an Bord  hätten :-) Peter wollte aber sein Auto zurück und hat das dann irgendwie ja auch geschafft :-) Viele Grüße und Dank noch mal für das lecker Essen :-)

Heute Morgen gegen 7:00Uhr aufgestanden, Katzenwäsche und losgefahren Richtung Russischer Grenze.

Vorher noch im Supermarkt alles Notwendige eingekauft, getankt und Wasser aufgefüllt.

Thomas: Gab zur Besänftigung der beiden Kaffee Junkies sogar eine neue „Drückekanne“ und ich musste versprechen, mich von ihr fern zu halten ;-)

Haben nun gegen 12:00 Uhr mit viel Papierkram (die haben keinen Kopierer und so mussten wir alles 2mal schreiben) die russische Grenze überfahren, man merkt das sofort an den desolaten Straßen. Der Grenzer hatte uns noch den Tipp gegeben doch nur 60-70 km/h zu fahren, jetzt wissen wir auch warum.

Die Straßen haben plötzlich Löcher so groß wie Fischteiche und es fällt mir wirklich schwer bei diesen Erschütterungen zu schreiben (der arme Bulli).

Thomas: Bei 60-70 hätten wir ihn ja auch beerdigt ! Wir haben dich als schreibenden „Beifang“ hinten im Auto ja ständig hin und her kugeln gesehen und sind aus 2erlei Gründen dann immer langsamer geworden. Wer weiß, wozu man dich sonst noch mal brauchen kann ;-)

Haben nach ein paar Kilometern erst mal eine Frühstückspause gemacht, natürlich am Straßenrand. Hier gibt es schöne große Mücken, also sofort den Antimückenschutz aufgetragen.

Anmerkung:

In Russland darf nur der Eigentümer des Fahrzeuges fahren, das heißt Bobby und ich sind ab jetzt nur Mitfahrer und wir müssen Thomas bei Laune und wach halten. Bloß wie, sollen wir ihn Durch kitzeln?

Am Ende haben wir uns doch mit dem fahren abgewechselt.

Anmerkung CR: Bobby ist ja nur einfacher Schwarzfahrer, Matthias sogar doppelter, weil er den internationalen Führerschein vergessen hat ;-)

Außerdem bin ich nur unter den Füßen kitzelig und die standen durch das Formel 1 mäßige Bremsen, Schalten und Gas geben ja permanent auf allen Pedalen… also keine Chance :-)

Ne, aber im Ernst. Die Strecke ist so eintönig und schlimm gewesen, das ich die Fahrt ohne die beiden nie überstanden hätte ! Also brav abgewechselt und gefahren, gefahren und gefahren…

Nach unendlichen Schlägen auf die Radlager, Stoßdämpfer und natürlich die Bulli Karosserie haben wir gegen 16:00 Uhr Murmansk erreicht. Verfallene Mietshäuser (Thomas: feinster Plattenbau!), Industriebauten und natürlich grottenschlechte Straßen und sehr viel Schmutz bekommen wir zu sehen. Der Verfall lässt sich sicherlich auf die wirtschaftliche Situation Russlands zurückschließen. Aber Herr Putin erscheint überall in den Fernsehkanälen, so scheint es zumindest.

Bilder am 24. nachgeladen :-)

Übrigens hier noch etwas unappetitliches, die öffentlichen Toiletten sind eine Zumutung, mehr möchte ich dazu nicht sagen, sonst wird mir noch richtig schlecht.

Thomas: Bei mir viel, zum Glück erst beim Händewachen, das Licht aus. da gings … ;-)

Nachdem wir Murmansk durchfahren haben und die vielen Eindrücke nun erst mal verarbeiten müssen    (Thomas hat natürlich wieder ein paar Bilder gemacht), haben wir beschlossen, dass wir heute, nun und jetzt (17:30Uhr) weiter bis Sankt Petersburg fahren. Die Fahrstecke beträgt nach russischer Schätzung 1390 km. Der Höllenritt sollte beginnen.

Abwechselnd haben wir die Strecke mit Kaffee und schlafen im Auto während der andere weiter reitet, mit diversen Nachtbaustellen (es gibt wohl keine Nachtzulage für die Bauarbeiter, denn es war ja hell), dann irgendwann gegen 11:00/ 11:30 Uhr gemeistert. Der Plan war jetzt schön frühstücken und WLAN-Netz zu bekommen und wo gibt’s das? Natürlich bei der Gourmetkette mit dem goldenem „M“.

Thomas: Bobby und ich waren irgendwann einfach nur noch platt. Matthias funktioniert aber ähnlich wie der Duracel Hase in der Werbung :-) , nur das bei ihm alle 4 Stunden Kaffee statt Batterien nachgeworfen werden muss, um weiter zu „hüpfen“ :-) Ich hab mich irgendwann gestern Abend um 8 in den Gurt eingewickelt und auf die Rückbank geschlafen so gut es ging. Keine Ahnung, wie die bis 4 Vorwärts gekommen sind :-)

Dann ging´s bei mir wieder für gut 2 Stunden und danach war Matthias immer noch nicht kaputt zu bekommen. (keine Ahnung, was die Russen in ihren Fernfahrerkaffe mischen ;-) Hatte wohl in etwa die gleiche Wirkung wie Jägermeister-Red Bull „Flying Hirsch“… Wäre bestimmt in Bezug auf die erste Zutat auch was für Ihn :-)

Sofort haben wir eine dieser Läden gefunden und ein leichtes Frühstück bestehend aus Kaffee, Buerger ,Pommes und Ketchup zu uns genommen, das war lecker. Thomas hat dann nach einem Hotel für eine Nacht gesucht, möglichst in der Innenstadt. Und siehe da, es gab noch etwas Günstiges für uns. Eigentlich geht es uns ja nur um das Duschen, da bedarf es keiner Luxusherberge.

Thomas: Hab´s ja auch schon kurz im „Schnellblog“ für den 22. Geschrieben. Wasser und Deo sollten in unserer Gesellschaft nicht unterbewertet werden ;-)

Bilder am 24. nachgeladen :-)

Es ist jetzt der 22.06.2015 16:05 Uhr, wir sind geduscht haben uns schon mal eine gepflegte Dose Bier gegönnt, die ich übrigens aus unserem Kühlschrank aus dem alarmgesicherten Auto geholt habe.

Thomas: Du hast halt die kein Bier vor 4 Challenge verloren und musstest dann um 4 los ;-)

Anstatt sich dafür zu bedanken, denn es schmeckt den Beiden ja, wird gelästert mit Gelächter ob ich die Alarmanlage mal ausprobiert hätte, weil sie etwas gehört hätten, Hahaha.

Thomas: Es war nicht genau klar, ob er der Einknopf-Fernbedienung der Anlage nicht mächtig war, oder gerade hinter unserem geklauten Bulli hinterher laufen musste oder ob er die „nette“ Sirene einfach mal wieder auf Ohrhöhe gebraucht hat ;-) Wir haben auf jeden Fall darüber nach gedacht, Wetten ab zu schließen, ob er noch was hört, wenn er wieder da ist :-)

Aber ich kann über, denn ich sitze in dem Doppelzimmer von Thomas und Bobby die beide schön mit gefalteten Händen eingeschlafen sind. Ich habe natürlich ein schönes Foto gemacht, das möchte ich gerne im Netz sehen und ihr auch.

Thomas:  Wenns denn sein muss ;-)

So jetzt noch der weitere Plan. Also sollten die beiden noch irgendwie heute aufwachen, schauen wir uns die Stadt von Sankt Petersburg an, werden dann wohl noch etwas essen gehen und morgen früh geht es dann nach Helsinki und von dort aus mit der Fähre nach Tallin zu unserer nächsten Party ( Oh Gott, irgendwann kann ich auch nicht mehr).

Das sind die Schlussworte für heute vom Hilfsredakteur Matthias 16:05 Uhr

Thomas: 17.55… und ich in wieder wach und kann mir natürlich die Kommentare zu Matthias doch recht einseitigen Berichterstattung (Hat er hier glaube ich von Putin gelernt ;-) verkneifen und lade schon mal den Text hoch.

Bilder gibt´s später, wenn das Internet wieder dicker ist. Jetzt geht’s erst mal in die Stadt (vorausgesetzt Bobby bewegt sich auch gleich wieder ;-)

Bilder am 24. nachgelden :-)

Hier noch die Tourdaten.

GLAUBT UNS JA SONST EH KEINER ;-)

Liebe Grüße !!!

Bobby, Matthias, Thomas